Der richtige Klang - Wie funktioniert das Geschäft mit Klangschalen?

Horst Oberle ist mit seinem Klangschalen Center seit vielen Jahren im Nonbook-Bereich von Buchhandlungen vertreten. Er führt ins Thema ein und erzählt, wie sich Klangschalen im Buchumfeld einsetzen lassen.

Horst Oberle ist mit seinem Klangschalen Center seit vielen Jahren im Nonbook-Bereich von Buchhandlungen vertreten. Er führt ins Thema ein und erzählt, wie sich Klangschalen im Buchumfeld einsetzen lassen.

Zuerst ein paar Hintergründe zu den häufigen Kundenfragen über die Herstellung der Schalen, die als Hintergrundwissen auch für den Verkauf nützlich sind. Bevor ich mir die Herstellung in Nepal zum ersten Mal anschaute, hatte ich die Vorstellung, dass aus einer raumgroßen Maschine mit verschiedensten Anschlüssen ein kleines Förderband herausragt, auf der die fertigen Klangschalen Stück für Stück in einen Korb fallen. So wäre es auf jeden Fall in einer Fabrik in Deutschland. Mein Besuch in Nepal hat mich in die Realität zurück geholt: In Nepal, einem der ärmsten Länder mit sehr vielen Arbeitslosen, in dem der Strom teilweise einfach abgeschaltet wird, wird jede Klangschale in aufwendiger Handarbeit produziert. Jede Klangschale – selbst unsere kleinste Mini-Schale – wird von Hand gegossen, gesäubert und poliert. Jedes Stück ein absolutes Unikat. Durch die aufwendige Herstellung in Handarbeit klingt jede Schale ein wenig anders, auch wenn der Form und Größe auf den ersten Blick identisch sind. In der Herstellung werden meist zwischen 5 bis 7 Metalle verwendet, die miteinander in einem kleinen Ofen im Boden gemischt und zum Guss benutzt werden oder der die Grundform der Klangschale bildet. Umso mehr Metalle, umso feiner meist der Klang. Auch die Größe der Schale spielt eine entscheidende Rolle für den Klang, grundsätzlich kann man sagen, je größer die Schale, desto tiefer ist der Klang. Je tiefer der Klang, umso angenehmer ist er meist für uns Menschen.

Gegossen oder getrieben

Ein weiterer Unterschied besteht zwischen gegossenen und getriebene Klangschalen: Kleine, meist silberfarbige Klangschalen sind gegossen. Der Klang dieser Schalen ist heller. Die dunkleren, meist größeren Klangschalen werden aus einem Gussblock mit Hämmern immer größer und größer getrieben. Sie haben daher einen anderen, meist wärmeren, volleren Klang als die gegossenen Schalen. Entsprechend ist auch die Nutzung: Der helle Klang wird meist als „Signal“ verwandt. Die getriebenen, „tieferen“ Schalen werden eher für die Entspannung genutzt. Typische Einsatzgebiete sind Beginn und Ende von Meditationen, Yoga- und Entspannungsübungen

Bereits im Kindergarten lernen viele Kinder spielerisch den Umgang mit Klangschalen, denn die meisten Kindergärten haben mehrere Klangschalen zur Verfügung. Sie werden überrascht sein, wie achtsam die Kinder oft das Anschlagen von Klangschalen gelernt haben.

Nutzung und Einsatzbereiche

Die Ritual von „Beginn und Ende“ und der „Schwelle“ ist nicht nur für die oben erwähnten Übungen und Bereiche sinnvoll. Wir nutzen das Ritual unbewusst bei vielen täglichen Handlungen – ob es das Signal zum Schulbeginn, der Mittagspause, dem Abendessen oder einer sonstigen Tätigkeit ist. Mit Klangschalen wird diese Schwelle eindrucksvoller bewusst gemacht. Es ist ein kleiner Übergang, der dazu auœfgefordert, die eine Tätigkeit zu beenden und die andere anzufangen, einfach ein achtsam bewusst wahrgenommener Übergang. Was würde sich hierzu mehr eignen als ein Klang? So ist es heute keine Frage mehr, dass mit dem feinen Klang einer Klangschale diese Übergänge bewusster gestaltet werden können. Themenmäßig werden Yoga und Meditationen immer noch verstärkt den Frauen zugeordnet. Aber Sie sollten nicht überrascht sein, wenn sich ein Herr im Anzug nach einer Klangschale für seine Meditation erkundigt ... Im letzten Jahr wurden die Verbindungen zwischen neurologischen Erkenntnissen und althergebrachten buddhistischen Erfahrungen immer enger. Eine Vielzahl von nicht esoterischen Fachbücher beschäftigt sich mit der Begegnung der beiden Welten – und der überraschenden Erkenntnis, dass man sich mit den Zielen und Ergebnissen sehr nahe gekommen ist.

Haltung und Schlagtechnik

Das Halten sollte so sein, dass die Schale frei schwingen kann, d.h. nur auf einer Unterlage oder der flachen Hand stehen und besonders an der Seitenwand frei ist. Umschließt die Hand die Klangschale oder steht sie in der Mitte der Hand und die Finger berühren sie an der Seite, verstummt der Klang (siehe Abb. oben). Das passiert oft unbemerkt und unbewusst. Der zweite wichtige Aspekt für das Handling ist das Anschlagen einer Klangschale. Klangschalen-Sets werden meist mit den passenden Klöppeln geliefert, denn unterschiedliche Klöppel bewirken unterschiedliche Klänge. So sollte jede Schale den passenden Klöppel haben, sowohl in Art und Größe. Kleine Schalen klingen mit reinen Holzklöppeln besser, größere klingen mit Holz-Leder-Klöppeln angenehmer. Reine Holzklöppel klingen bei größeren Klangschalen meist schrill und blechern. Wenn Sie bereits unterschiedliche Schalen im Sortiment haben, probieren Sie das in einer ruhigen Minute aus. Mit einem anderen Klöppel verändert sich der Klang. Zum Anschlagen wird der Klöppel sehr locker gehalten – er soll die Klangschale nur kurz berühren, den Ton auslösen – und wieder zurück schwingen. Wird er zu fest gehalten, oder zu fest zugeschlagen, wird ein schriller, unangenehmer Ton erzeugt. Mit dem Klöppel wird die Klangschale an der Seite angeschlagen. Ein guter Test ist es, mit verschiedenster Intensität und Haltung die Klangschale anzuschlagen – und zu hören, wie das Ergebnis ist. Entspricht das meinem Ziel? Möchte ich diesen Klang so haben? Oder ein wenig sanfter und ruhiger?

Einsatz im Nonbook-Bereich

Die Besucher der Nonbook-Bereiche haben sich oft bereits für ein Buch entschieden und suchen ein dazu passendes Geschenk. Geschenke sollen sinnvoll und originell sein, einfach mal etwas anderes. Von daher sind die liebevoll in Handarbeit nach Fair-Trade-Standards oft mit Brokatstoœ gefertigten Boxen ein originelles Geschenk. Falls die Zielrichtung ein Geschenk für die Meditation oder Yoga ist, werden bewusst meist getriebene Klangschalen mit einem tieferen Ton gesucht. Wo sollte denn ein Kunde heute eine Klangschale finden, wenn nicht im Nonbook-Bereich einer gutgeführten Buchhandlung? Gerne werden Klangschalen ergänzend auf Thementischen zu Tibet, Nepal, Indien, Himalaya, Yoga, Meditation, Buddhismus, Achtsamkeit, Esoterik, Kindergarten usw. angeboten. Die themenbezogene Buchpräsentation kann dadurch aufgelockert werden. So entsteht eine Atmosphäre, die dazu einlädt, mal etwas auszuprobieren, zu stöbern und sich näher mit den Inhalten des Thementisches zu beschäftigen. Gute Erfahrungen wurden schon damit gemacht, einfach eine kleine Auswahl von Klangschalen als Kontrastprogramm einzusetzen – sozusagen als kleine „Herausforderung“ und Hingucker im Sinne von: „Was tun die denn hier …“ Auf der Buchmesse stellte ein Buchhändler im Beisein von anderen Kollegen an unserem Stand die Frage: Was, wenn ein Kunde im Laden eine Klangschale anschlägt? Wie nehmen das die anderen Kunden wahr? So entspann sich eine spannende Diskussion mit Aspekten von Belebung, neue Aufmerksamkeit und Interesse von anderen Kunden. Natürlich sind Grenzen zu beachten, dass andere Kunden nicht belästigt werden. Aber gerade in dem Zusammenhang kann z.B. die Beratung über das richtige Anschlagen und Halten hilfreich sein. Mit dieser kleinen Einführung will ich Sie ermutigen, die Produkte auch einmal selbst auszuprobieren. Allein das bringt ihnen die nötige Erfahrung, dass Handling wirklich zu verstehen und an die Kunden weitergeben zu können.

Kontaktadresse für Fragen:
Horst Oberle
Klangschalen-Center GmbH
Stengerstr. 23
63741 Aschaffenburg
Tel 06021 442234
Mail: info@klangschalen-center.de
www.klangschalen-center.de